Dr. Paul Blackman ist der Chief Medical Officer von Athletics Australia, einer gemeinnützigen Organisation, die als nationaler Dachverband für Leichtathletik in Australien fungiert und für eine angemessene Vertretung Australiens in der Leichtathletik bei regionalen und internationalen Leichtathletik- und Sportveranstaltungen verantwortlich ist. Zudem war er bereits als leitender Arzt für die Clubs der Australian Football League in Collingwood und Melbourne tätig.
„Als Sportmediziner nutze ich Point-of-Care Ultraschall seit rund 15 Jahren. Wir fokussieren uns vor allem auf die Behandlungen, also nicht so sehr auf die Diagnostik, da wir Zugang zur einer sehr guten Tertiärversorgung und zu Radiologen mit ausgezeichneten diagnostischen Fähigkeiten haben.
Allerdings erkannten wir, dass viele unserer Injektionen für mittlere bis große Gelenke, die wir in der Regel an Radiologen weiterleiteten – Behandlungen wie Hydrodilatationen des Schultergelenks und Injektionen ins Hüftgelenk – nicht so durchgeführt wurden, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir beschlossen also, dass wir uns diese Fähigkeiten aneignen und die Injektionen selbst durchführen sollten.
Point-of-Care Ultraschall wurde für uns zu einer sehr sinnvollen Strategie für eine effektivere, für die Klinik geeignete Behandlung mit Verfahren wie Injektionen in Gelenke und Sehnen. Das Patienten-Feedback war wirklich sehr gut. Sie waren sehr froh, dass wir das selber tun konnten, und sie nicht zu jemand anderem schicken mussten. Es ist kostengünstiger für den Patienten und auch eine Zeitersparnis, da wir Injektionen manchmal schon am gleichen Tag durchführen können. Auch wenn Patienten zu einem späteren Zeitpunkt für die Behandlung wiederkommen mussten, waren sie viel glücklicher wieder an den gleichen Ort zurückzukehren und mit der gleichen Person zu tun zu haben, mit der sie bereits zuvor eine Beziehung aufgebaut hatten.“
Die Diagnose und Behandlung von Tendopathien macht einen großen Teil unserer Praxis aus. Wir führen nun alle Arten der Sehnenbehandlung beispielsweise Sehnenscheideninjektionen oder Injektionen des Blutproduktes PRP mithilfe von Ultraschall durch. Nur für die am schwersten zugänglichen Regionen verweisen wir unsere Patienten an spezialisierte MSK-Radiologen.Sowohl Patienten als auch Ärzte profitieren von dieser neuen Behandlungsstrategie; aus dem Patienten-Feedback geht größere Behandlungszufriedenheit hervor.“
Bei so etwas wie einer Sehnenerkrankung finde ich es recht praktisch, wenn das Ultraschallgerät gleich zur Hand ist. Wenn ich beispielsweise einen Patienten mit einer schweren Sehnenerkrankung habe, würde ich ihn über zwei, drei Jahre regelmäßig sehen. Falls nötig kann ich dann Baseline-Bilder aufnehmen. Ein Jahr oder später, wenn es klinisch indiziert ist, kann ich mir die Sehne noch einmal ansehen. Unsere Patienten sind sehr dankbar dafür, dass dieses Verfahren vor Ort und innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden kann. Wenn dann etwas beim Training passiert – eine Sehnen- oder Muskelverletzung – verwenden wir ein Gerät wie das iViz. Es ermöglicht uns eine erste Evaluation vor Ort vorzunehmen und zu entscheiden, wie es mit Wettbewerben, dem Training und der allgemeinen Leistung weitergeht. Die Erkennung von Pathologien ist eine wichtige Funktion dieser Technologie.
In anderen Sportarten, beim Fußball etwa, erlebt man bei der Arbeit auf der Seitenlinie viel mehr Verletzungen. Ein Point-of-Care-System kann bei der Diagnose bestimmter Muskel-, Sehnen- und Gelenkverletzungen sehr wertvoll sein.Gelegentlich erhalten Athleten eine Injektion vor dem Wettkampf; durch Ultraschallführung mit einem System wie dem Edge II wird das sehr viel zuverlässiger. Arzt und Patient fühlen sich einfach sicherer und wohler dabei, wenn sie wissen, dass man die vollständige Kontrolle darüber hat, was wo injiziert wird.
Ultraschall ist ein großer Vorteil für uns als Sportmediziner; wir erreichen viel bessere Ergebnisse für den Patienten. So ist auch die Patientenzufriedenheit seit dem Einsatz von Ultraschall für medizinische Eingriffe deutlich gestiegen.
Vor Point-of-Care Ultraschall konnten wir nur bei einigen Körperpartien Injektionen ohne Ultraschall durchführen. Bei größeren Gelenken würde ich das allerdings nicht unbedingt machen wollen. Ich glaube nicht, dass es angebracht ist. Sogar eine Injektion unterhalb des Schulterdachs oder eine kleine Gelenkinjektion ist viel zuverlässiger unter Einsatz von Ultraschall. Man kann sich dann einfach sicher sein, dass man den richtigen Ort trifft, und man erhält gleichzeitig diagnostische Informationen.
Es ist von Vorteil, sich beide Methoden anzueignen, da sie sich gegenseitig ergänzen. Zuvor hätten wir Injektionen basierend auf unseren Kenntnissen der Oberflächenanatomie vorgenommen. Wir bringen unseren Ärzte bei, wie man sowohl ultraschallgeführte als auch Injektionen ohne Ultraschall durchführt. Jedoch wissen wir jetzt, dass die Zuverlässigkeit eines Verfahrens durch den Einsatz von Ultraschall verbessert wird. Man muss erkennen, bei welchen Prozeduren man das Gefühl hat, problemlos ohne Ultraschall arbeiten zu können, und sich dann entsprechende Grenzen setzen.
Wir sind auch oft direkt an der Rennstrecke oder am Feld, im Hotelzimmer oder an anderen Orten tätig; da ist die tragbare medizinische Bildgebung natürlich sehr praktisch, vor allem in professionellen Trainingsumgebungen auf unseren Reisen um die ganze Welt. Daher sind Größe, Gewicht und Tragbarkeit wichtige Faktoren, die es bei der Auswahl von Ultraschallgeräten zu berücksichtigen gilt.“